Den Aufstieg in die Bundeslige hat die Herren-Fussballmannschaft des FC St. Pauli zwar knapp verpasst. Das „soziökonomische Experiment“ FC St. Pauli jedoch läuft weiter. Da die Hamburger Filmstiftung Moin ihre Förderentscheidungen veröffentlicht. ist es auch nicht streng vertraulich, dass ich im Auftrag der Gebrüder Beetz in die Projektentwicklung einer High End-Dokumentarrserie über den Verein maßgeblich eingebunden bin. Tatsächlich bin ich langjährig Fan und Mitglied im Verein. Wir stellen nicht nur den sportlichen Bereich in den Mittelpunkt. Sujet ist zugleich, wie Menschen in vereinsinterner Demokratie inmitten der realkapitalistischen Notwendigkeiten des Liga-Betriebs, im nachhaltigen Wirtschaften z.B, im Falle der Trikotproduktion und der Antidiskriminierungsarbeit alltäglich um das „richtige Leben im Falschen“ ringen. Schon jetzt habe ich durch faszinierende Interviews mit dem Präsidenten Oke Göttlich, dem Geschäftsführer Wirtschaft Bernd von Geldern und dem Sportchef Andreas BornemannEinblicke erhalten, die so in Öffentichkeiten allenfalls oberflächlich bekannt sind und freue mich darauf, auf ihnen ausbauend die Konzeption zu konkretisieren.
Die Arbeit an einem solchen Projekt ist erfüllend, inspirierend und herausfordernd – weil hier das Sujet auf eine Art moduliert werden muss, die mit Sehgewohnheiten rund um die Fussballberichterstattung bricht. In den Mittelpunkt der Ausarbeitung rückt neben Möglichkeiten der Dramatisierung auch die Reflektion gesellschaftlicher Verhältnisse und die Frage, wie man sie audiovisuell so gestaltet, dass Ästhetisierungen nicht Inhalte sabotieren. Eben daran arbeiten wir derzeit.