Sei es nun Kitzeln des eigenen Egos oder die Bereitschaft, aus Kritik zu lernen – klar, ich lese als Autor die Auseinandersetzung von Kritikern und Zuschauern mit meinen Filmen.
Im Falle des ZDF/ARTE-Zweiteilers Peace’n’Pop reichte das Spektrum von Harald Kellers Urteil „mißlungen!!“ aufgrund einer in seinen Augen unmöglichen Aufgabenstellung, die zu Unvollständigkeiten und Einseitigkeiten notwendig führe:
in der Frankfurter Rundschau bis zu Jan Freitags Prädikat „Prunkstück des Sommerschwerpunkts“, veröffentlich u.a. bei Hamburg Mittendrin und im Neuen Deutschland:
Dankeschön!
Jan Freitag widmete dem Zweiteiler auch auf seiner Website eine nicht minder erfreuliche Kritik und Analyse:
Peace’n’Pop ist ein Lehrstück über Macht und Ohnmacht des Ungehorsams.“
René Martens setzte sich in zwei Texten mit Peace’n’Pop auseinander – in der taz sowie in der Medienkorrespondenz:
RTV empfand, dass die „Kultsongs“ zu kurz angespielt worden seien – es sei mir freundlichst gestattet, darauf hinzuweisen, dass das Thema des parallel entstandenen Give Peace A Chance von Birgit Herdlitschke war. Aber dennoch erwidere ich das „Peace, Brother!“ sehr gerne!
DPA, Le Monde und TV Spielfilm zeigten sich freundlich und fassten die inhaltliche Akzentsetzung der beiden Filme zusammen; Christian Werthschulte in Süperflmmern (Funkhaus Europa) akzentuierte, was mir als Autor besonders wichtig war:
These der Filme ist unter anderem, dass flugblattfähige Slogans, likable, snackable und plakativ, vielleicht gar nicht das Politische von Musik ausmachen – sondern vielmehr die Interaktion zwischen Musikern als gewaltfreies und kreatives Miteinander sowie die musikalischen Formen selbst; ebenso eine ggf. poetische, auch literarische Zugangsweise zur Welt. Da habe ich mich gefreut, dass ich nicht daran scheiterte, diesen Gedanken auch für Zuschauende verständlich zu machen. Selbst wenn einige der Interviewpartner, die in Peace’n’Pop zu sehen sind, in Distanz zu einem von Strategien und versteckten Interessen durchdrungenen Politikbetrieb das selbst gar nicht als politisch verstehen würden, was sie tun.
Stimme.de attestiert den Filmen interessante Thesen und subtile Montage und L’Humanité formuliert:
Insgesamt also – soweit online auffindbar – ein sehr freundliches und umfangreiches Echo, bei dem die Negativ-Resonanz kein Übergewicht erlangte. Was nicht heißt, dass sie weg zu wischen wäre.
Erfreulich auch die Zuschauer-Reaktionen bei Twitter in Deutschland und Frankreich, die überwiegend positiv ausfielen.
Im FC St. Pauli-Kosmos erfuhr der Zweiteiler ebenso Aufmerksamkeit – so im meistgelesenen Blog „St. Pauli Nu„, mit dessen Autor Erik Hauth ich zugegebenermaßen befreundet bin – auch der offizielle Vereinsaccount bei Twitter und Facebook des FC St. Pauli kündigte die Ausstrahlung vorher an. Danke!
Ebenso durfte ich HR1, RBB Eins und SR 2 Interviews geben vor Ausstrahlung – auch dafür einen herzlichen Dank! Hat Spaß gemacht, und schon die Fragestellungen waren sehr lehrreich.
Einfach so versendet hat sich Peace’n’Pop also nicht. Das freut den Autor!