Zu meiner großen Freude ist meine im Kontext künstlerischer Forschung an der Hocschule für bildende Künste in Hamburg entstandene Dissertation nun bei transcript erschienen. Erstgutachterin: Prof Dr. Michaela Ott, HfbK, Zweitgutachter: Prof. Dr. Thomas Weber, Universität Hamburg.

Auf der Homepage des transcript-Verlages ist das Inhaltverzeichnis einzusehen , auch ein Flyer kann heruntergeladen und ein eBook im PDF-Format erworben werden. Die Arbeit reflektiert meine eigene Berufspraxis und bettet sie ein in die “Theorie des Kommunikativen Handelns” von Jürgen Habermas. 

Der erste Teil bestimmt  den Gegenstand – Musikdokumentationen -, da in der Forschung häufig der “Materialmix” in deren Gestaltung ebenso übersehen wird wie die implizit immer, auch bei anderen Sujets musikalisierende Formgebung in den Timelines digitaler Schnittsysteme. Dieser Teil verdankt viel dem Denken Alexander Weheliyes.

Im zweiten Teil arbeite ich am Leitfaden der Theorie der Geltungsansprüche von Jürgen Habermas, ergänzt durch die Rekonstruktion ästhetischer Rationalität nach Martin Seel, die im Zuge der Produktion die Gestaltung leitenden, vorfilmisch kommunikativen Begründungsprozesse heraus und beziehe sie auf die Modi des Dokumentarischen nach Bill Nichols.

Der dritte Teil vertieft sich in die vor- und außerfilmiische Wirklichkeit. Hier diskutiere ich Carsten Heinze folgend die Frage, wie Gesellschaft in Musikdokumentionen “hinein kommt” im Rahmen der Lebenswelt-Konzeption in der “Theorie des Kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas. In den Fokus rückt dabei die Frage nach der Artikulation marginalisierter Perspektiven in populärer Musik und deren lebensweltliche Denotationen.

Ganz dem Sujet “Zeit” in seinen Dimensionen als Rhythmisierung und Dramatisierung audiovisueller Gestaltung wie auch historischer Zeit und fimischen Bezügen in diese hinein widme ich mich im vierten Teil. Fragen nach Hegemomien in der Geschichtsschreibung mit kanonisierenden Effekten, die nicht zuletzt die Inhalte von Archiven bestimmen, werden hier ebenso diskutiert wie das Sichtbarwerden und Erklingen von Historie wie auch Gegenentwürfen zu dieser. HIerargumentiere ich in Auseinandersetzung mit Autoren wie Henri Bergson, Gilles Deleuze, Jacques Derrida, Mark Fisher und Kodwo Eshun.

Dass “System” in medialen Zusammenhängen was ganz anderes bedeutet, als Querdenker und die Neue Rechte es fortwährend behaupten, entfalte ich im 5. Teil von “Docutimelines”. In diesem Teil verbinde ich die Analyse von Systemrationalität als funktionalisierender durch Jürgen Habermas mit der Normalisierungstheorie von Jürgen Link. Ergebnis ist eine Kritik formatierender Vernunft.