
Pressemitteilung ARTE
Titel Hannah Arendt – Eine Jüdin im Pariser Exil
Genre Dokumentation
Ein Film von Christian Bettges
Mitwirkende Thomas Meyer, Omri Boehm, Seyla Benhabib, Martine Leibovici, Marina Touillez.
Produktion Deutschland 2025
Länge 52‘
Am 4. Dezember jährt sich zum 50.Mal der Todestag Hannah Arendts. Die 30er Jahre verbrachte sie auf der Flucht vor den Nationalsozialisten im Pariser Exil. Dort rettete sie Kindern und Jugendlichen das Leben, indem sie ihnen die Flucht nach Palästina ermöglichte. Arendts Analysen des Antisemitismus, ihre Forderung nach dem Recht aller Rechte zu haben, wie auch ihre Auseinandersetzung mit der Assimilation von Juden an die Mehrheitsgesellschaft gründen in diesem Lebensabschnitt. Ebenso bildete sich ihre pro-zionistische Sicht auf die Gründung Israels heraus, die quer zu Ansichten der rechten Strömungen dieser Bewegung stand.
Die zum Bestseller avancierte Biografie von Thomas Meyer hat Arendts Zeit in Paris erstmals gründlich erforscht. Mit Meyer begibt sich der Film zu den Wirkungsstätten der politischen Denkerin – so nach Gurs, einem Internierungslager im Süden Frankreichs. Nach Kriegsbeginn wurden hier auch deutsche Juden interniert, die sich in Frankreich aufhielten. In einem kleinen Zeitfenster wurden Häftlinge entlassen, nur knapp entging Arendt der Deportation nach Auschwitz-Birkenau.
Erst in ihrer neuen Heimat New York erfuhr Hannah Arendt vom Holocaust und verfasste ihre eindrucksvollen Thesen zu totaler Herrschaft als Praxis vollständiger Entmenschlichung.
Neben Thomas Meyer kommen in der lebendigen Annährung an diese Jahre ihrer Biographie der Philosoph Omri Boehm, die Adorno-Preisträgerin Seyla Benhabib, die französische Arendt-Expertin Martine Leibovici und Marina Touillez zu Wort, deren Darstellung von Arendts Pariser Exil-Umfeld in Frankreich intensiv diskutiert wurde.
Ausstrahlung vermutlich am 4. Dezember 2025