Meine Doktorarbeit – in der ich langjähriges Arbeiten rund um Musikdokumentation theoretisch verarbeitet habe. Erstgutachterin: Prof. Dr. Michaela Ott. Zweitgutachter: Prof. Dr. Thomas Weber.
Den Rahmen der Argumentation bildet Jürgen Habermas’ “Theorie des Kommunikativen Handelns”. In Anlehnung an die Theorie der Geltungsansprüche wie auch die System-Lebenswelt-Differenz entwickel ich Modelle der Kommunikation, die zwischen allen am Teamwork Filmprodution Beteiligten so geführt werden, dass verschiedene Arten von Gründen bereit gestellt werden. Diese sind Teil von Argumentionen, dieses – z.B. das Supertramp-Konzert in Paris – und nicht etwa anderes Material – das Abschiedskonzert in München – auf den Timelines digitaler Schnittsysteme arrangieren.
Das Modell weist Abbildtheorien scharf zurück – Dokumenationen bilden nicht ab, sondern produzieren etwas, das vorher nicht da und dann als Teil von Wirklichkeit auf diese am Leitfaden von Gründen Bezug nimmt. Die Technik digitaler Schnittsysteme arbeitet zudem mit Praxen aus der DJ-Culture wie Sampling, Arrangement, Rhythmen.
Zugleich wendet “Docutimelines” sich gegen Annahmen, bei Medienproduktionen handele es sich um etwas, das von wahr, richtig und aufrichtig entkoppelt nur noch selbstreferentiell Wirklichkeiten erfinde (und das auch noch regierungstreu – nein, ist nicht so).
Die sozialen, also lebensweltlichen Bezüge, in die eingebettet das jeweilige musikalische Material ensteht, rekonstruiere ich und reflektiere zudem den Status gerade in Musikdokumentationen häufig ausgiebig eingesetzten Archivmaterials.
Im letzten Teilen diskutiere ich mögliche systemische Verzerrungen der Aussagen in den jeweiligen Werken. Dabei wird nicht “das System”, das demokratische, an den Pranger gestellt – ganz im Gegenteil.
Ausgiebig diskutiert finden sich hier Produktionen, an denen ich verschiedenen Funktionen mitwirkte – mal als Autor, mal als Redaktionsleitung und Executive Producer, mal als Produzent und oft auch alles gleichzeitig. Darunter sind “Pop 2000 – 50 Jahre Popmusik und Jugendkultur in Deutschland” (WDR/MDR/BR und andere), “Queens of Pop” (ZDF/ARTE) und “Soul Power” (ZDF/ARTE).